6,6 Millionen Euro für eine digitale Darmkrebstherapie
Im Rahmen der Studie ermöglicht die digitale Therapie von Perfood den Patient*innen eine personalisierte, Blutzucker-stabilisierende Ernährung, die systemischen Entzündungen entgegenwirkt. Die von den Lübecker*innen entwickelte Technologie nutzt die kontinuierliche Überwachung des individuellen Blutzuckerspiegels, um personalisierte Ernährungsempfehlungen abzuleiten. Darüber hinaus wird der Lebensstil in Form von z. B. Bewegung, Schlaf und Stress mit einbezogen.
Die Forschung hat gezeigt, dass Blutzucker-Reaktionen nach dem Essen von Mensch zu Mensch unterschiedlich sind. Durch die Personalisierung von Ernährungsempfehlungen bietet Perfood eine individualisierte Lösung, die auch mit einer höheren Therapietreue einhergeht.
Hintergrund: Risikofaktor systemische Entzündung, bedingt durch einen erhöhten Blutzuckerspiegel
Sowohl jüngere als auch ältere Menschen sind immer häufiger von Darmkrebs betroffen und es kommt häufiger zu Rückfällen (Rezidive). Insgesamt liegt die Fünf-Jahres-Überlebensrate für Darmkrebs bei etwa 65 %, wobei die Rückfallquote etwa 10-40 % beträgt. Studien haben in der Vergangenheit bereits gezeigt, dass Lebensstilfaktoren wie körperliche Aktivität und Ernährung wichtige Risikofaktoren für Darmkrebs sind. Insbesondere ein erhöhter Blutzuckerspiegel gehört zu den stärksten einzelnen Risikofaktoren. Hohe Blutzuckerwerte aktivieren außerdem zahlreiche molekulare Signalwege, die an der Entstehung und Reaktivierung von Darmkrebs beteiligt sind.
Die Einführung Digitaler Gesundheitsanwendungen (DiGA) vor 18 Monaten hat es Perfood ermöglicht, seine Reihe von digitalen Therapien in der Onkologie zu erweitern. Sie folgt auf Perfoods erfolgreiche Serie-A-Finanzierungsrunde im Jahr 2020, um ein Migräne-DiGA auf den Markt zu bringen. Auch an einer Anwendung für Patient*innen mit Typ-2-Diabetes befindet sich in der Entwicklung.