HYPOSTAT-II-Studie gewinnt Studienpreis

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Vom UKSH koordinierte Studie von der der Arbeitsgemeinschaft Radiologische Onkologie der Deutschen Krebsgesellschaft ausgezeichnet

Die Arbeitsgemeinschaft Radiologische Onkologie (ARO) der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) vergibt jedes Jahr im Rahmen des Jahreskongresses der Deutschen Gesellschaft für Radio­onkologie (DEGRO) einen von der ARO und AstraZeneca geförderten Studienpreis für herausragende klinische Studien an junge Nachwuchs-Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Mit dem ARO-Studienpreis 2021 wurde die von der Klinik für Strahlen­therapie des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Kiel, geleitete multi-zentrische HYPOSTAT-II-Studie, vertreten durch den Studienkoordinator Dr. Oliver Blanck, ausgezeichnet. Der Preis ist mit 2.500 Euro dotiert.

Dr. Oliver Blanck (l.), Studienkoordinator der HYPOSTAT-II-Studie, wurde stellvertretend für das Studienteam ausgezeichnet. Auch Studienleiter Prof. Dr. Jürgen Dunst (m.) und Oberarzt Dr. David Krug freuen sich über den Erfolg. (Bild: ©UKSH)
Dr. Oliver Blanck (l.), Studienkoordinator der HYPOSTAT-II-Studie, wurde stellvertretend für das Studienteam ausgezeichnet. Auch Studienleiter Prof. Dr. Jürgen Dunst (m.) und Oberarzt Dr. David Krug freuen sich über den Erfolg. (Bild: ©UKSH)
HYPOSTAT-II-Studie gewinnt Studienpreis

Die HYPOSTAT-Studien (I und II) befassen sich als bislang einzige Studien in Deutschland mit einer neuen Form der hochdosierten stereotaktischen Strahlentherapie (auch Radiochirurgie genannt) mithilfe eines robotergestützten Linearbeschleunigers (Cyber­Knife®, Accuray, USA) für die Behandlung von Patienten mit Prostatakarzinom. Im Rahmen der HYPOSTAT-Studien wird die Prostata mit dem CyberKnife mit besonderer Präzision bestrahlt und so die Gesamtzahl der Einzelbestrahlungen von 35 bis 40 Sitzungen über sieben bis acht Wochen auf fünf Sitzungen innerhalb von ein bis zwei Wochen reduziert. Die HYPOSTAT-Studien untersuchen dieses Behandlungsverfahren bei Erkrankten mit Tumoren der niedrigen oder mittleren Risikoklassifikation.

Gemäß der deutschen S3-Leitlinie für Prostatakrebs ist die stereotaktische Strahlentherapie im Rahmen von klinischen Studien seit 2016 möglich. In den USA wird diese Behandlungs­technik bereits seit über 20 Jahren aktiv geprüft und wird aufgrund der mittlerweile vorliegenden Langzeitdaten und Erfahrungswerten aus randomisiert-kontrollierten Studien als alternative Therapieoption zur Operation und anderen Bestrahlungskonzepten in Leitlinien empfohlen

Aufgrund einer aktuellen Stellungnahme der DEGRO-Arbeitsgruppe Prostata ist es wahrscheinlich, dass die stereo­taktische Strahlentherapie für Prosta­takrebs bald auch in Deutschland reguläre Leitlinien-Therapie wird. „Die Stellung­nahme der DEGRO AG Prostata besagt, dass die stereotaktische Strahlentherapie für Patienten mit Prostatakarzinom der niedrigen oder mittleren Risiko­klassifikation als Standard-Behandlungsoption angeboten werden kann“, sagt Prof. Dr. Jürgen Dunst, Direktor der Klinik für Strahlentherapie des UKSH, Campus Kiel, und HYPOSTAT-Studienleiter. „Die Stellungnahme zeigt, dass die Bemühungen im Rahmen unserer und anderer internationaler Studien um diese wirkungsvolle und nebenwirkungsarme Behandlungstechnik nun anerkannt werden“, so Prof. Dunst weiter.

„Die Stellungnahme der DEGRO AG Prostata besagt, dass die stereotaktische Strahlentherapie für Patienten mit Prostatakarzinom der niedrigen oder mittleren Risikoklassifikation als Standard-Behandlungsoption angeboten werden kann.“

– Prof. Dr. Jürgen Dunst, Direktor der Klinik für Strahlentherapie des UKSH, Campus Kiel, und HYPOSTAT-Studienleiter

„Um die Therapie und die Patientenselektion weiter zu optimieren, werden wir unsere Patienten weiterhin bevorzugt in kontrollierten klinischen Studien behandeln“, erklärt Studien­koordinator Dr. Oliver Blanck. „In der HYPOSTAT-II Studie wurden bislang 170 von insgesamt 500 Patienten behandelt. Wir planen eine Ausweitung der Behandlungszentren, um die Behandlung flächendeckend im Rahmen der Studie anbieten zu können“, so Dr. Blanck weiter.

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