

Medizinische Fakultät der CAU verleiht mit 100.000 Euro dotierten Forschungspreis an Kieler Bioinformatiker aus dem Exzellenzcluster PMI.
Professor Dr. David Ellinghaus, Mitglied des Exzellenzclusters „Precision Medicine in Chronic Inflammation“ (PMI), wurde mit dem höchstdotierten medizinischen Forschungspreis an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) ausgezeichnet.

Ellinghaus ist Professor für Biomedizinische Informatik und genetische Redefinition von Phänotypen am Institut für klinische Molekularbiologie der CAU und des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Kiel. Die Medizinische Fakultät würdigt mit dem Hensel-Preis Ellinghaus‘ Forschungsarbeit mithilfe der Analysemethode PheWAS, mit der er gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen bereits unter anderem Risikogene für einen schweren COVID-19-Verlauf und für das Hämorrhoidalleiden gefunden hat. Die von der Kieler Hensel-Stiftung finanzierte, mit 100.000 Euro dotierte Auszeichnung geht alle drei Jahre an eine Wissenschaftlerin oder einen Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät, die oder der durch besondere Leistungen die medizinische Forschung vorangebracht haben. Die Auszeichnung wurde am 4. November im Rahmen einer Preisverleihung übergeben.
„Mithilfe von Professor Ellinghaus‘ Forschung lassen sich bisher ungehobene Schätze aus großen klinischen Daten heben und so neue Zusammenhänge zwischen genetischen Varianten und Krankheiten finden“, betont Professor Dr. Joachim Thiery, Dekan der Medizinischen Fakultät der CAU und Vorstandsmitglied für Forschung und Lehre des UKSH. „Ich freue mich, dass wir diese wichtige Arbeit mit unserem hochdotierten Hensel-Preis unterstützen können.“
Die sogenannte phänomweite Assoziationsstudie (PheWAS) ist eine bioinformatische Analysemethode, mithilfe derer Gene identifiziert werden können, die mit bestimmten Krankheiten und Krankheitsausprägungen zusammenhängen. Dadurch können genetische Ursachen sowohl für eine bestimmte also auch für mehrere Krankheiten gleichzeitig aufgedeckt werden. Zur Anwendung dieser Methode hat Ellinghaus eine spezielle plattformunabhängige Analyse-Software entwickelt, mit der er Daten aus großen Biobanken analysieren kann. Mit der Förderung durch den Hensel-Preis möchte Ellinghaus diese Analyse auch auf die UKSH-Kohorte anwenden. Die UKSH-Kohorte ist eine Sammlung von Biomaterialien und medizinischen Daten der Patientinnen und Patienten des UKSH, Campus Kiel, die der Nutzung ihrer Materialien für die medizinische Forschung zugestimmt haben.
„Neben krankheitsassoziierten genetischen Markern ließen sich in den Patientinnen und Patienten der UKSH-Kohorte mittels einer PheWAS auch genetische Marker untersuchen, die mit dem Ansprechen auf eine Therapie zusammenhängen. Dies soll zu einer Präzisionsmedizin beitragen, mit der Präventions- und Therapiemaßnamen verbessert und individualisiert werden können“, erklärt Ellinghaus. „Ich freue mich sehr, dass dieses Projekt nun durch die Förderung des Hensel-Preises ermöglicht wird und über diese besondere Anerkennung unserer Arbeit“, sagt Ellinghaus.
„Ich gratuliere Professor Ellinghaus ganz herzlich zu diesem Erfolg! Seine Arbeit bereichert die genetischen Forschungsarbeiten im Exzellenzcluster PMI in außerordentlicher Weise und ist ein wichtiger Baustein in Richtung einer Präzisionsmedizin für chronische Entzündungserkrankungen“, sagt Professor Stefan Schreiber, Sprecher des Exzellenzclusters PMI, Direktor des Instituts für klinische Molekularbiologie der CAU und des UKSH, sowie Direktor der Klinik für Innere Medizin I des UKSH.
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