Kooperationsprojekt zur Ausbildung von Flüchtlingen zum Biologisch-Technischen Assistenten startet im August

Im August ist es so weit. Dann wird Mustafa Abdulrazak Jadaa seine Ausbildung zum Biologisch-Technischen Assistenten (BTA) an der School of Life Science Hamburg (SLS) beginnen. Mustafa Abdulrazak Jadaa lebt seit 2012 in Deutschland, nachdem er mit seiner Familie aus Libyen geflüchtet ist. Die Möglichkeit für die BTA-Ausbildung entstand durch ein Kooperationsprojekt zwischen der SLS – der staatlich anerkannten Berufsfachschule des Universi-tätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), der MIKRO PARTNER Service GmbH, dem Labor Dr. Fenner und Kollegen sowie dem Hamburger Unternehmen altona Diagnostics GmbH. Weder für Mustafa noch für die Projektpartner war es leicht zusammenzukommen. Um geeignete Kandidaten für die Ausbildung zum/zur BTA zu finden, wurde im Rahmen des Projektes zunächst ein sogenanntes Profiling durch die MIKRO PARTNER Service GmbH durchgeführt, bei dem die Anforderungen an zukünftige Auszubildende den Qualifikationen interessierter Flüchtlinge gegenübergestellt werden. Für die BTA-Ausbildung an der SLS müssen die Kandidaten einige Kriterien wie schulische oder berufliche Ausbildung, Sprachkenntnisse oder thematische Vorerfahrungen erfüllen. Liegen beispielsweise keine Zeugnisse vor, müssen die Flüchtlinge eine eidesstattliche Erklärung abgeben, welchen Schulabschluss sie in der Heimat erreicht haben. Dieser Abschluss muss den Anforderungen der Schule entsprechen, also Abitur oder eine abgeschlossene Berufsausbildung. Das eigentliche Problem ist jedoch die Sprache. Die Schüler müssen die deutsche Sprache so gut beherrschen, dass sie die Labor- und Sicherheitsvorschriften verstehen und befolgen können, Klausuren schreiben und die theoretische Abschlussprüfung ablegen können. Hierfür setzt die Schule voraus, dass die Flüchtlinge Deutschkenntnisse auf dem Niveau B2 nachweisen können. Waren alle anderen Kriterien erfüllbar, jedoch die Sprachkenntnisse nicht ausreichend, werden die angehenden BTA-Schüler von den Projektpartnern bis zum Ausbildungsbeginn durch allgemeine sowie berufsbezogene Sprachkurse zur BTA-Ausbildung vorbereitet. Für die Kooperationsunternehmen war und ist neben den schulischen Kriterien sowie natürlich eine entsprechende Aufenthaltserlaubnis für Deutschland nicht minder ausschlaggeben, dass die Auszubildenden ein Interesse am Berufsbild des biologisch-technischen Assistenten zeigen. Bei Mustafa Abdulrazak Jadaa waren alle Kriterien erfüllt, und so beginnt er seine Ausbildung an der School of Life Science Hamburg im August. In den kommenden zwei Jahren wird er drei Ausbildungsphasen durchlaufen. In der ersten Ausbildungsphase bekommen die Schüler eine neunmonatige Grundausbildung. Die zweite Phase dauert zwölf Monate, in der die Schüler drei viermonatige Praktika absolvieren; eine hervorragende Möglichkeit für Mustafa Abdulrazak Jadaa sowie die beiden Kooperationsbetriebe Labor Dr. Fenner und Kollegen bzw. altona Diagnostics GmbH durch die Mitarbeit in den Laboren sich und die Arbeitsweise kennen zu lernen. In der dritten und letzten Phase folgt die Ausbildungsprüfung, um anschließend als staatlich geprüfter Biologisch-Technischer Assistent arbeiten zu dürfen. Sollte während der Praktika alles glatt gelaufen sein, stehen die Chancen gut, in einem der Kooperationsbetriebe erste Berufserfahrung sammeln zu können. "Sie sind gut vorbereitet", sagt Oliver Zschenker, Schulleiter der School of Life Science. "Die drei viermonatigen praktischen Einsätze in Laboren sind das Alleinstellungsmerkmal unserer Ausbildung. Aber am Anfang steht die gründliche Vermittlung der beruflichen Kernkompetenzen in der Schule." "Wir freuen uns, mit diesem Projekt die Ausbildung von Fachkräften in unserer Branche zu fördern und gleichzeitig einen Beitrag zur Integration der Flüchtlinge in Deutschland leisten zu können. Unser Ziel ist es, auch in den nächsten Jahren jungen Menschen wie Mustafa Abdulrazak Jadaa eine Ausbildung zu ermöglichen und ihnen damit eine langfristige berufliche Perspektive zu bieten." sagt Dr. Ulrich Spengler, Geschäftsführer der altona Diagnostics GmbH. Die Kooperationspartner bieten weiterhin die Möglichkeit Flüchtlinge in das Projekt zu integrieren - sowohl noch für dieses Jahr als auch danach. Interessierte können sich per Mail oder telefonisch direkt an die MIKRO PARTNER Service GmbH (Frau Shandy Huhnke, 040 - 2716744-12 / shuhnke@mikropartner.de) bzw. die altona Diagnostics GmbH (Frau Öznur Sarikas, 040 548 06760 / jobs@altona-diagnostics.com) wenden.

Über altona Diagnostics GmbH

altona Diagnostics, gegründet 2007 in Hamburg, Deutschland, ist spezialisiert auf die Entwicklung, Herstellung, Zulassung und Vermarktung molekulardiagnostischer Testsysteme zum spezifischen Nachweis von Viren, Bakterien und Parasiten. Haupteinsatzbereich ist die Humanmedizin. Während der Ausbruchgeschehen von SARS, Vogelgrippe, Schweinegrippe, EHEC, MERS, Ebola und Zika-Virus war das Unternehmen einer der ersten kommerziellen Anbieter zuverlässiger molekulardiagnos-tischer Testsysteme. altona Diagnostics ist nach ISO 13485 zertifiziert, beschäftigt ca. 130 Mitarbeiter am Standort Hamburg und vertreibt seine Produkte weltweit in über 30 Länder.

Über School of Life Science Hamburg gGmbH, staatlich anerkannte Berufsfachschule des Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE)

Die School of Life Science, gegründet 2004, ist eine Berufsfachschule für Biologisch-Technische Assistenz (BTA) und seit 2014 MINT-freundliche Schule. Für die zweijährige schulische BTA-Berufsausbildung werden jährlich 84 Ausbildungsplätze für AbiturientInnen, UmschülerInnen, (Allein-) Erziehende und StudienabrecherInnen zur Verfügung gestellt. Die SchülerInnen erlernen die praktische Arbeit in den schuleigenen Genlaboren der Sicherheitsstufe S1 mit den Schwerpunkten Biochemie, Molekularbiologie, Gentechnik und Bioinformatik, um optimal auf das Berufsleben vorbereitet zu werden. Die Schule kooperiert neben dem UKE und Unternehmen aus Hamburg auch mit Universitäten im Ausland wie z.B. den USA, Spanien und Australien.

Über Labor Dr. Fenner und Kollegen

Das Labor Dr. Fenner und Kollegen wurde 1950 gegründet und ist das älteste, eigenständige humanmedizinische Labor der Stadt. 12 ärztliche Fachkollegen bieten große Bereiche aus der klinischen Chemie über Mikrobiologie, Transfusionsmedizin und Humangenetik für niedergelassene Kollegen und Krankenhäuser an. Die molekularbiologische Diagnostik ist seit 1992 im Labor Dr. Fenner und Kollegen als fester Bestandteil der akkreditierten Routinediagnostik beheimatet. So kam auch im Rahmen der langjährigen guten Zusammenarbeit mit der Firma Altona Diagnostics der Kontakt zu diesem neuen Ausbildungsprojekt zustande. In Kooperation mit der Ärztekammer und verschiedenen MTA-Schulen bietet das Labor Dr. Fenner und Kollegen jedes Jahr bereits mehrere Ausbildungsplätze an. Daher wurde dieses neue Integrationsprojekt in Partnerschaft mit anderen Hamburger Einrichtungen als zukunftsweisendes Pilotprojekt jungen Flüchtlingen eine Ausbildungschance zu bieten gerne angenommen.

Über MIKRO PARTNER Service GmbH

MIKRO PARTNER Service erstellt seit 25 Jahren im Auftrag der Agenturen für Arbeit und der regionalen Job Center bundesweit sogenannte Arbeitsmarktdienstleistungen: MIKRO PARTNER Service qualifiziert, coacht und aktiviert Menschen, die sich im Arbeitslosengeld I- bzw. II-Bezug befinden, mit dem Ziel der Beseitigung von Vermittlungshemmnissen und der Heranführung an den Arbeitsmarkt. Quelle: Pressemitteiung der altona Diagnostices GmbH vom 31.05.2017; https://www.altona-diagnostics.com/news-detail/cooperation-project-of-mta-training-for-highly-motivated-refugees-starts-in-august-2017-79.html

Weitere News

Teaser

Facio beginnt Zusammenarbeit mit Evotec und initiiert Wirkstoffforschungsprogramm

Evotec AG (Frankfurter Wertpapierbörse: EVT, TecDAX, ISIN: DE0005664809) und Facio Therapies („Facio“) gaben heute den Beginn einer Zusammenarbeit bekannt, die auf die Identifizierung von ...

Weiterlesen …
Foto: Universität zu Lübeck

Norddeutscher Wissenschaftspreis: 75.000 Euro für die Universitäten Lübeck und Hamburg

Die Universität zu Lübeck zählt zu den Gewinnern des Norddeutschen Wissenschaftspreises 2018. Das Kooperationsprojekt von Forscherinnen und Forschern der Universitäten Lübeck und Hamburg zur ...

Weiterlesen …
Evotec | © Life Science Nord e.V.

Evotec erhält Förderung für Parkinsonforschung von The Michael J. Fox Foundation

Evotec AG (Frankfurter Wertpapierbörse: EVT, TecDAX, ISIN: DE0005664809) gab heute bekannt, dass das Unternehmen eine Forschungsförderung von der The Michael J. Fox Foundation ("MJFF") ...

Weiterlesen …