Life Science Nord hat durch das unabhängige Wirtschafts-forschungsinstitut WifOR erstmals volkswirtschaftliche Branchendaten für die Bereiche Medizintechnik, Biotech und Pharma in Hamburg und Schleswig-Holstein ermitteln lassen. Die Studienergebnisse wurden nun im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt. Zur Präsentation der Studie "Der ökonomische Fußabdruck des Clusters Life Science Nord für die Region Hamburg und Schleswig-Holstein" hatte Life Science Nord in die Firmenzentrale von AstraZeneca nach Wedel geladen. Senator Frank Horch (Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation, Hamburg) und Minister Reinhard Meyer (Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Technologie, Schleswig-Holstein) waren als Vertreter des von beiden Bundesländern gemeinsam getragenen Clusters zur Förderung der Branche vor Ort. Darüber hinaus waren auch viele Branchenakteure selbst gekommen, um sich über die zentralen Studienergebnisse zu informieren, die Dennis A. Ostwald, Geschäftsführer von WifOR, vorstellte.
Ermittlung aktueller Wirtschaftszahlen
"Mit der vorgelegten Studie "vermessen" wir zum ersten Mal das Life Science Nord Cluster auf Grundlage amtlicher und damit vergleichbarer Wirtschaftskennzahlen", erläuterte Clustermanager und Geschäftsführer von Life Science Nord Management, Hinrich Habeck, das Vorhaben, für das WifOR eine individuelle Methodik entwickelt hat (s.u.). "Damit erhalten wir zum einen wichtige Kenngrößen für die wirtschaftliche Entwicklung und zum anderen eine analytische Grundlage, um die Weichen für die positive Weiterentwicklung des Clusters stellen zu können".
Die Branche auf Erfolgskurs
Die Bedeutung der Wirtschaftskraft des Clusters unterstrich auch Dennis A. Ostwald von WifOR: "Wir haben errechnet, dass die 42.300 Erwerbstätigen im Life Science Nord Cluster (≈ 1,7 Prozent Anteil an der Gesamtwirtschaft) 4,0 Mrd. Euro Bruttowertschöpfung im Jahr 2014 erwirtschafteten, was einem Anteil von 2,4 Prozent am regionalen Bruttoinlandsprodukt (BIP) und damit an der Gesamtwirtschaft in Hamburg und Schleswig-Holstein entspricht. Zudem besitzt das Cluster eine überdurchschnittlich hohe Ausstrahlwirkung auf die Gesamtwirtschaft der Region. Je Euro Wertschöpfung im Cluster entsteht ein weiterer Euro in der Gesamtwirtschaft in Hamburg und Schleswig-Holstein. Die Exporte in 2014 beliefen sich auf ein Volumen von 5,8 Mrd. Euro und machen einen Anteil von 8,2 Prozent an der Gesamtwirtschaft aus." Mit knapp 33.000 Erwerbstätigen und einem Anteil von etwa 69 Prozent an der gesamten Wirtschaftskraft seien gerade die kleinen und mittelständischen Unternehmen mit bis zu 249 Mitarbeitern die tragende Säule des Clusters. Ein weiteres Merkmal des Life Science Nord Clusters ist der hohe regionale Vernetzungsgrad der Branche, der sich daran zeigt, dass rund 44 Prozent der für die wirtschaftlichen Aktivitäten notwendigen Vorleistungsbezüge aus der Region kommen.
Politik: Positivtrend in den Life Sciences aufrecht erhalten
Der schleswig-holsteinische Wirtschaftsminister Reinhard Meyer stellte die Bedeutung der Life Sciences für die Zukunft heraus: "Die Life Science-Branche wächst seit 2004 im Durchschnitt um 1,3 Prozent im Jahr. Diesen positiven Trend auch in Zukunft aufrecht zu erhalten ist eine wichtige politische Aufgabe, denn Investitionen in die Life Sciences bedeuten neben einem nachhaltigen Wirtschaftswachstum auch die Sicherung von Arbeitsplätzen. Die guten Zahlen der Studie bestätigen die engagierte Technologie- und Innovationspolitik im Norden und auch die gute Vernetzungsarbeit, die Schleswig-Holstein und Hamburg gemeinsam mit dem Cluster Life Science Nord leisten." Senator Frank Horch aus Hamburg fügte hinzu: "Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass in Hamburg und Schleswig-Holstein überdurchschnittlich hohe Beiträge für Wachstum, Beschäftigung und Exporte in der industriellen Gesundheitswirtschaft geleistet werden." Mit 1.118 Euro Bruttowertschöpfung pro Einwohner belege die Region im Vergleich mit den anderen Bundesländern den dritten Platz.
Methodik und Begriffe
Die Gesundheitswirtschaft ist eine der größten Branchen in Deutschland. Die industrielle Gesundheitswirtschaft (IGW) repräsentiert dabei insbesondere den produzierenden Teil und stellt einen hochproduktiven Bereich innerhalb der gesamten Branche dar. Zur IGW gehören dabei die Produktion von Humanarzneiwaren und Medizin-technik, Körper-, Mund- und Zahnpflegeprodukten, Sport- und Fitnessgeräten, Forschung und Entwicklung sowie Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)- und Datenverarbeitungs-Geräte ebenso wie deren Vertrieb und Großhandel. Das Wirtschaftsforschungsinstitut WifOR hat den etablierten Ansatz des "ökonomischen Fußabdrucks" länderübergreifend auf Hamburg und Schleswig-Holstein angewendet und so erstmals die enge wirtschaftliche Verflechtung der beiden Bundesländer im Rahmen einer Branchenanalyse der IGW dargestellt. Neben der Ermittlung der zentralen ökonomischen Kennzahlen für die gesamte Branche wurde dabei eine für das Cluster Life Science Nord maßgeschneiderte Abgrenzung der Branche vorgenommen und u.a. auch die Bedeutung von Medizintechnik sowie Forschung und Entwicklung innerhalb des Clusters detailliert untersucht.
Über WifOR GmbH
ist ein unabhängiges Wirtschaftsforschungsinstitut, das als Ausgründung aus dem Fachgebiet Finanz- und Wirtschaftspolitik an der TU Darmstadt entstanden ist. Darüber hinaus ist die TU Berlin offizieller Kooperationspartner von WifOR. Geleitet wird das im Jahr 2009 gegründete Forschungsinstitut von Dr. Dennis A. Ostwald und Hans-Jürgen Raab. Die Forschungsschwerpunkte des Instituts liegen insbesondere im Bereich der Gesundheitswirtschaft und Gesundheitsökonomie, der Arbeitsmarktforschung sowie branchenübergreifenden Wertschöpfungsanalysen. Bei den diversifizierten Forschungstätigkeiten steht neben einer starken empirischen Fundierung vor allem die Visualisierung der Wirtschaftsdaten im Vordergrund. Mehr unter: http://www.wifor.de
Zum Download der Broschüre
Dirk Greshake, Senator Frank Horch, Dr. Hinrich Habeck, Minister Reinhard Meyer, Dr. Dennis Ostwald (Foto: Markus Scholz)
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