

Transportprozess mit noch zu entwickelnden Medikamenten hemmen
Ziel der Forscher sei es, die Funktionsweise der beschriebenen Transportsysteme im Detail zu verstehen. „Die Idee ist, dass man eines Tages diesen Transportprozess mit geeigneten Medikamenten, die noch entwickelt werden müssen, hemmen kann“, so Marlovits. Eine Tuberkulose-Infektion könnte auf diese Weise abgeschwächt oder vielleicht sogar komplett verhindert werden. Gegenwärtig gehört die Tuberkulose (kurz: Tbc oder Tb) neben Malaria und HIV (Aids) zu den weltweit gefährlichsten menschlichen Infektionskrankheiten. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) starben im Jahr 2013 rund eineinhalb Millionen Menschen an Tuberkulose, neun Millionen erkrankten. Die Lunge ist die wesentliche Eintrittspforte der Erreger, die sich vor allem durch die Luft als Tröpfcheninfektion verbreiten.Forschungsarbeiten ab Sommer 2017 auf dem DESY Campus in Hamburg
Um die Struktur der 28 Nanometer (ein Nanometer misst ein Milliardstel Meter) breiten Transportsysteme aufklären zu können, verwendeten die Wissenschaftler ein Kryo-Elektronenmikroskop mit einer eigens entwickelten Software. Das zu untersuchende Probenmaterial wird dabei oft – vereinfacht ausgedrückt – schockgefroren und aus unterschiedlichen Blickwinkeln „fotografiert“. Aus den Einzelbildern lässt sich dann ein Durchschnittsbild berechnen, das die räumliche Struktur der untersuchten Moleküle zeigt. Ab Sommer 2017 finden die Forschungsarbeiten im neu gebauten Center for Structural Systems Biology (CSSB) am Deutschen Elektronen-Synchrotron (DESY) in Hamburg-Bahrenfeld statt. Dort können die Forscher mit den modernsten Elektronenmikroskopen arbeiten, die ihnen noch detailreichere Bilder liefern können. Prof. Marlovits: „Wenn wir ein genaueres Bild von der Anordnung dieser Eiweißmoleküle haben, können wir vielleicht Zielstrukturen identifizieren, an denen ein möglicher Wirkstoff angreifen könnte.“Literatur
Beckham K.S.H et al. Structure of a mycobacterial type VII secretion system membrane complex. Nature Microbiology, 2017. DOI: 10.1038/nmicrobiol.2017.47 . Quelle: Pressemitteilung vom 10.04.17 des UKE
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